Transparenz

Der DRK-Kreisverband Uecker-Randow e.V. folgt der freiwilligen Selbstverpflichtung der Initiative Transparente Zivilgesellschaft und veröffentlicht deren Vorgaben entsprechend folgende Angaben:

 . Name, Sitz, Anschrift und Gründungsjahr unser Organisation

Name: Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Uecker-Randow e.V.
Sitz des Vereins: Pasewalk
Anschrift: DRK Kreisverband Uecker-Randow e.V. Oskar-Picht-Str. 6017309 Pasewalk
Gründung:

15.12.1995: Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Uecker-Randow e.V.

(31.05.1990: Deutsches Rotes Kreuz der DDR Kreisverband Pasewalk e.V.)

2. Satzung, Selbstverständnis und Ziele

Der DRK Kreisverband Uecker-Randow ist in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins tätig. Er ist ein Kreisverband der Freien Wohlfahrtspflege und Mitgliedsverband des Deutschen Roten Kreuzes und damit Teil der weltweiten Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung und der nationalen Hilfsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Als Teil davon nimmt er die Aufgaben wahr, die sich aus den Genfer Rotkreuz-Abkommen, den Zusatzprotokollen und den Beschlüssen der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Konferenz ergeben.
Der Kreisverband Uecker-Randow e.V. ist ein gemeinnütziger Verein im Landkreis Vorpommern-Greifswald und wird im Gebiet des ehemaligen Landkreises Uecker-Randow tätig. Grundlage der Arbeit des Kreisverbandes ist die im Vereinsregister (VR 2117) eingetragene Satzung.

Der DRK Kreisverband Uecker-Randow e.V. ist Mitgliedsverband des DRK-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Gemäß seinem Selbstverständnis erfolgt die Arbeit nach den sieben Grundsätzen Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität.

Zur Verwirklichung seines humanitären Auftrages im Einklang mit der Satzung wirbt er in der Bevölkerung und sammelt Spenden. Zudem ist der DRK Kreisverband Uecker-Randow e.V. im Wesentlichen auf öffentliche und nichtöffentliche Zuwendungen, Beiträge und Zuschüsse Dritter angewiesen.

https://www.drk-uer.de/satzung/
(Unsere Satzung zur Information)

Unsere Satzung definiert unser Selbstverständnis und unsere Ziele in den § 1
und 2.

 

3. Finanzamt

Wir sind wegen Förderung der Zwecke der amtlich anerkannten Verbände der freien Wohlfahrtspflege  als gemeinnützig anerkannt und nach dem letzten uns zugegangenen Freistellungsbescheid des Finanzamtes Greifswald vom 14.04.2020 , Steuernummer 084/141/11638, nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des KStG von der Körperschaftsteuer befreit und nach §3 Nr. 6 GewStG von der Gewerbesteuer befreit.

4. Name und Funktion der Entscheidungsträger

Das höchste Entscheidungsgremium des DRK-Kreisverbandes ist die Kreisversammlung. Sie wählt die Mitglieder des Präsidiums, beschließt den Wirtschafts- und Investitionsplan, den Jahresabschluss und entlastet das Präsidium.

Die Führung des Verbandes erfolgt durch einen hauptamtlichen Geschäftsführer und durch ein ehrenamtliches Präsidium und sichert somit die Trennung von Aufsicht und Exekutive. Nach §23 der Satzung führt der Vorstand die Geschäfte des Kreisverbandes gem. § 26 BGB. Rechtsverbindliche Erklärungen des Deutschen Roten Kreuz Kreisverbandes Uecker-Randow e.V. können vom Präsidenten oder seinem Stellvertreter gemeinsam mit einem Vorstandsmitglied abgegeben werden.

Dem Präsidium gehören an:
Frau Kerstin Pukallus, Präsidentin
Herr Kurt Minow, stellvertretender Präsident
Frau Gudrun Baganz, Schatzmeisterin
Frau Birgit Siewert, Kreisverbandsärztin
Herr Matthias Jox, Justitiar
Herr Uwe Grimm, Kreisbereitschaftsleiter
Herr Jörg-Uwe Pahl, Kreisleiter Wasserwacht
Herr Torsten Wende, Wohlfahrt und Sozialarbeit
Herr Jörg Bohnhoff, Geschäftsführer

5. Geschäftsbericht

5.1 Bericht über die Tätigkeit unserer Organisation

Der Kreisverband Uecker-Randow e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der in Teilen des Landkreises Vorpommern-Greifswald liegt. Diese Teile umfassen das meist ländlich geprägte 1.635 km² große  Gebiet des ehemaligen Landkreises Uecker-Randow.

Grundlage der Arbeit ist die auf der Kreisversammlung am 29.11.2014 beschlossene und am 05.06.2015 im Vereinsregister (VR 5) eingetragene Satzung. Seit dem 01.03.2018 führt das Amtsgericht Neubrandenburg unser Register unter der neuen Vereinsregisternummer VR 2117.

Aus der Satzung ergeben sich im Wesentlichen folgende Aufgaben für den Kreisverband:

  • Hilfe für die Opfer von bewaffneten Konflikten, Naturkatastrophen und anderen Notsituationen
  • Verhütung und Linderung menschlicher Leiden, die sich aus Krankheit, Verletzung, Behinderung oder Benachteiligung ergeben
  • Förderung der Gesundheit, der Wohlfahrt und der Bildung
  • Förderung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
  • Förderung und Entwicklung nationaler Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften im Rahmen der Satzungen und Statuten der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung
  • Durchführung der Blutspendetermine und Betreuung der Blutspender
  • Förderung der Rettung aus Lebensgefahr u. a. Wasserrettung, Rettungsschwimmen und die Durchführung rettungssportlicher Übungen und Wettbewerbe
  • Förderung der satzungsmäßigen Aus-, Fort- und Weiterbildung seiner Mitglieder und Mitarbeiter wie auch der Bevölkerung
  • Werbung für die Aufgaben des Roten Kreuzes und Sammlung von Spenden

Der Kreisverband betreibt im wirtschaftlichen Bereich drei Hauptaufgabenfelder. Dies sind die ambulanten sozialen Dienste und die mit ihnen verbundenen Wohngruppen für Demente, die Kinder- und Jugendhilfe und der Rettungsdienst.

Im Bereich des Ehrenamtes wirken die Gemeinschaften der Bereitschaften, des Jugendrotkreuzes und der Ortsvereine Eggesin, Ferdinandshof, Torgelow, Pasewalk-Uecker-Randow-Tal und Strasburg.

In unserem Kreisverband haben im vergangenen Jahr 2.885 Freiwillige ihr Blut gespendet. An 49  Blutspendeterminen begrüßten unsere ehrenamtlichen Helfer im Durchschnitt 58,88 Spender. Die Terminreservierung erfolgt in der überwiegenden Mehrheit bereits digital. Dadurch können lange Wartezeiten vermieden werden. Unsere ehrenamtlichen Helfer übernahmen die Betreuung während und unmittelbar nach der freiwilligen Spende. Die Ehrung der Blutspender für 25,50,75,100 und 125 geleistete Blutspenden erfolgt auf einer Festveranstaltung im April 2024 durch den Kreisverband und den Blutspendedienst.

Zum Kreisverband Uecker-Randow e.V. gehört ebenfalls die Gemeinschaft der Wasserwacht. In einem Modellvorhaben wurde diese Gemeinschaft in den Dienst- und Aufgabenablauf des benachbarten DRK-Kreisverbandes OVP-HGW e.V. integriert. Diese Kooperationsvereinbarung wurde im Mai 2021 für weitere 5 Jahre verlängert. Zu den Hauptaufgaben der Mitglieder zählen der Schwimmunterricht, die Ausbildung von Rettungsschwimmern sowie die Absicherung von Wassersportveranstaltungen.

Die drei Sozialstationen des Kreisverbandes schlossen das vergangene Geschäftsjahr mit einem Ergebnis von 220 TEUR ab und verzeichneten eine Steigerung um 16%. Alle drei Sozialstationen konnten ihr Ergebnis zum Vorjahr verbessern. In der Sozialstation Penkun gelang der turn around und gleichzeitig die Ausbildung und Einarbeitung einer neuen Pflegedienstleitung. Die ohngemeinschaften in der Ringstraße und in der Gartenstraße waren durchweg gut ausgelastet. Nur wenige Zimmer blieben kurzfristig ungenutzt. Die Anschlussvermietung gestaltet sich als schwieriger als in den  Vorjahren, da die Kosten der Zuzahlung stark angestiegen sind.

In unseren 7 Kindertagesstätten (5 Kitas, 2 Horte) wurden per 31.12.2023 bei durchgängig guter Auslastung 662 Kinder betreut.

Personalengpässe gab es durch mehrere, teilweise auch wiederholt erkrankte Beschäftigte. Für die zukünftige Absicherung der Betreuung der uns anvertrauten Kinder wurden zwei Auszubildende eingestellt. Bei den anfallenden Personalkosten ab 01.08.2023 musste der Kreisverband in Vorleistung gehen. Im August 2024 nehmen drei Auszubildende ihre Tätigkeit abwechselnd in den Bereichen Krippe, Kindertagesstätte und Hort in unserem Kreisverband auf.

Ersatzinvestitionen, Instandhaltungen und Veränderungen in der Vergütung der Mitarbeiter werden regelmäßig über die Kostenverhandlungen mit dem Jugendamt des Landkreises vereinbart. Die Investitionstätigkeit betraf insbesondere die technische Ausstattung der Einrichtungen, die Außenbereiche, Spielplätze und Spielgeräte.

Der Rettungsdienst wird im ehemaligen Gebiet des Landkreises Uecker-Randow von unserem Kreisverband sichergestellt. Am 31.12.2023 waren 132 Mitarbeiter in Vollzeit, davon 13 Azubis sowie 3 Kuriere in Teilzeit beschäftigt. Der Kreisverband hat seinen Sicherstellungsauftrag vollumfänglich erfüllt.

Die Belastung des Personals ist weiter gestiegen. Ursachen waren längere Einsatzzeiten sowie eine überdurchschnittlich hohe Krankenquote.

Die Kinder- und Jugendhilfestation Pasewalk schloss 2023 mit einem positiven Ergebnis ab. Der weiter gestiegene Hilfebedarf führte zur Ausweitung des Geschäftsfeldes um 12,8% zum Vorjahr. Das Team von 17 Mitarbeitern war in folgenden Leistungsbereichen tätig:
Sozialpädagogische Familienhilfe, Hilfe für junge Volljährige, Erziehungsbeistand, Begleiteter Umgang, Erziehung in der Tagesgruppe, sozialpädagogische Einzelbetreuung, Integrationshilfen, Frühe Hilfen und Rendsburger Elterntraining.

Im Geschäftsjahr 2023 konnten die Mitarbeiter die neu eingerichteten Büroräume in der Prenzlauer Straße in Pasewalk einweihen und nutzen. Damit haben sich die beengten Platzverhältnisse und die eingeschränkten Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter deutlich verbessert. Mitarbeiterbesprechungen, Teamberatungen Elterngespräche und Supervisionen werden in den Räumlichkeiten unter wesentlich
angenehmeren Bedingungen durchgeführt.

2023 konnte ein leichter Anstieg hinsichtlich des Beratungsbedarfes in der Beratungsstelle für Betroffene von häuslicher Gewalt verzeichnet werden. Insgesamt waren es 54 neue Fälle. Betreut wurden insgesamt 75 Minderjährige, die unter häuslicher Gewalt litten bzw. leiden. Hinzu kommen noch die Beratungen der „Altfälle“ aus den vergangenen Jahren. Durch die geringe Stundenanzahl (je 15h/Woche für 2 Beratungsfachkräfte) und den zunehmenden Bedarf der längerfristigen Begleitung/Beratung von Betroffenen (u.a. durch Selbstwertaufbau, eigene psychische Erkrankungen der Betroffenen, lang hinziehende gerichtliche Auseinandersetzungen, Umgangsregelungen) blieb weiterhin zu wenig Raum und Zeit für Öffentlichkeitsarbeit. Es wurden im Rahmen der Antigewaltwoche Banner aufgehängt, ein Fachtag innerhalb des regionalen Netzwerkes organisiert und durchgeführt und in den Räumen der GWW in Pasewalk wurde zum Thema häusliche Gewalt sensibilisiert.

Im Jahr 2023 war die Schwangerschaftsberatungsstelle durch längere Arbeitsunfähigkeiten einer Beratungsfachkraft und der Verwaltungskraft knapp besetzt. Es wurden 460 Frauen und deren Angehörige beraten. Insgesamt wurden 597 Beratungsgespräche geführt.

Über die allgemeinen Themen wie Schwangerschaft, Mutterschutz, Elternzeit und Elterngeld kamen auch im Jahr 2023 immer wieder sehr persönliche Beratungsthemen der Ratsuchenden auf. Beispielhaft seien einige Problembereiche erwähnt: drohende Frühgeburten, Tod oder Verlust des Partners, Gesundheitsprobleme, Alkohol- und Drogenkonsum, Kinderwunschbehandlung, Verhütungsmittel und psychische Probleme, um einige zu nennen.

Damit ist schon ersichtlich, wie umfassend das Hilfeersuchen und der Gesprächsbedarf von Klientinnen sein kann. Themenfelder greifen ineinander über und eine Entlastung in der Schwangerschaft ist notwendig, um sie im Alltag zu stabilisieren und, falls nicht vorhanden, an weiterführende Institutionen zu vermitteln.

Für die Finanzierung beider Beratungsstellen leistet der Kreisverband Uecker-Randow e.V. jährlich einen nicht unerheblichen Eigenbeitrag.

Im Geschäftsjahr 2023 stieg die Nachfrage nach den Hausnotrufdienstleistungen. Die Teilnehmerzahl erhöhte sich auf 204 Teilnehmer. Der Umsatz stieg von 69 TEUR auf 79 TEUR.

Die Mitarbeiter stellen sukzessive die dem Kunden bereitgestellte Technik um auf moderne GSM-Geräte, die eine stabilere Verbindung zur Leitstelle gewährleisten sollen. Für die Zukunft geplant sind digitale Empfänger und Sender in Form von Uhren, die die Flexibilität in der Anwendung und den Aktionsradius deutlich erhöhen.

Das Geschäftsfeld „Erste Hilfe-Ausbildung“ konnte 2023 weiter ausgebaut werden. Der Kreisverband Uecker-Randow e.V. hat im Geschäftsjahr 173 (VJ: 146) Lehrgänge durchgeführt und erreichte damit eine Teilnehmerzahl von 1.915 (+359 zum Vorjahr). Dabei nahmen die Kurse „Erste Hilfe“ und „Erste Hilfe-Fortbildung“ mit 1.586 Teilnehmern den Hauptanteil ein. Es konnten 5 Lehrgänge „Erste Hilfe Schule“ angeboten werden.

Der neue Schulungs- und Trainingsraum und die digitale Technik werden gut angenommen.

In Pasewalk, Torgelow und Ueckermünde unterhält der Kreisverband drei Kleiderkammern und stellt für Kleiderspenden 18 Sammelcontainer bereit.

Im Jahr 2023 wurden rd. 22.000 gut erhaltene Kleidungsstücke, Schuhe und sonstige Güter an die Hilfesuchenden und an bedürftige Menschen ausgegeben.

Unsere ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter haben im Geschäftsjahr ca. 6.000 Stunden für die Sammlung, Aufbereitung und Ausgabe der Textilien und Schuhe geleistet. Rund 43 Tonnen  Altkleider wurden einem Drittverwender zur Abholung bereitgestellt.

Der Kreisverband hat Aufgaben des Katastrophenschutzes vom Landkreis übertragen bekommen. Dazu zählen zum Beispiel der Sanitäts- und Betreuungsdienst sowie die Ausbildung und der Einsatz der Einheiten bei Unfällen, Pandemien, Naturkatastrophen und Großschadenslagen. Die ehrenamtlichen Helfer sind zwei Zügen und einer Registrierungseinheit zugeordnet. Die Zahl der ehrenamtlichen Helfer ist in 2023 deutlich gestiegen. Eine Zusammenarbeit mit polnischen Helfern ist im Aufbau. Hauptamtliche Mitarbeiter des Kreisverbandes unterstützen die Absicherung dieser ehrenamtlichen Arbeit.

Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter trafen sich in regelmäßigen Abständen, um innerbetriebliche Fragen und Probleme zu erörtern und zu lösen. Neben Entgeltvereinbarungen und  Betriebsvereinbarungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter war so auch ein intensiver Austausch möglich. Bewerbungen, Dienstpläne, Arbeitsverträge und Arbeitszeitkonten werden vom Betriebsrat geprüft.

Über Betriebsvereinbarungen wurden ergänzende Regelungen für weitere Teilzahlungen der Inflationsausgleichsprämie im Rahmen der Vorgaben des § 3 Nr.11c EstG einrichtungsabhängig auch für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 für die Mitarbeiter getroffen.

Das im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements beschlossene Fahrradleasing wird durch immer mehr Mitarbeiter genutzt. Damit sollen Gesundheit, Mobilität und Motivation gefördert werden.

Die Mitgliederentwicklung des Kreisverbandes verzeichnete ein leichtes Wachstum. Im Januar 2024 waren 1.524 natürliche und juristische Personen Vereinsmitglied. Gestützt wurde der Anstieg durch eine Werbeaktion zum Geschäftsjahresende.

Die Fördermitglieder ermöglichen es uns, ehrenamtliche und soziale Projekte in unserer Region durchzuführen. Insbesondere sind zu benennen: Blutspende, Kleiderkammer, Jugendrotkreuzarbeit, Schulsanitätsdienst, Kinderschwimmen, Wasserwacht, sanitätswachdienstliche Absicherung von öffentlichen Veranstaltungen und Festen, Katastrophenschutz sowie die ehrenamtliche Arbeit in den Ortsvereinen und Bereitschaften.

Das im 2. Bauabschnitt Ende 2022 fertiggestellte dreiteiliges Gebäude in der Prenzlauer Straße in von Beginn an zu 100% vermietet. Hilfsbedürftigen älteren Menschen bietet das Gebäude Barrierefreiheit, Nähe zum Stadtzentrum, modernen Wohnraum und Betreuung durch haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter des Kreisverbandes. Mitarbeiter des Rettungsdienstes und der Sozialstationen stehen in unmittelbarer Nähe und rund um die Uhr bei Bedarf zur Verfügung. Eine im Haus befindliche Begegnungsstätte fördert die sozialen Kontakte untereinander und füllt mit sportlichen und informellen Veranstaltungen den Freizeitkalender der Bewohner.
Durch haupt- und ehrenamtliche Helfer organisierte Freizeitaktivitäten wie Spiele- und Bastelnachmittage, gemeinsames Kaffeetrinken oder Treffen zu den jährlichen Feiertagen werden gern angenommen. Die Verkehrswacht organisiert regenmäßig Schulungen zum Verhalten im Straßenverkehr. Eine Physiotherapie fördert die körperliche Fitness der Bewohner. Der Kreisverband wird die Außenanlagen an der Begegnungsstätte weiter bewohner- und besucherfreundlich ausbauen und gestalten, um die Aufenthaltsmöglichkeiten in den Frühjahrs- und Sommermonaten untereinander an der frischen Luft zu ermöglichen.

Für den 3. Bauabschnitt gibt es erste Ideen zum Bau weiterer altersgerechter und barrierefreier Wohnungen. Baupreise und Finanzierungskosten lassen im Moment jedoch noch keine Refinanzierung zu annehmbaren Marktpreisen zu.

5.2 Risikobeurteilung

Dem Zinsänderungsrisiko/Refinanzierungsrisiko bei ablaufenden Gebäudefinanzierungen, insbesondere bei der Wohngemeinschaft in der Gartenstr. 15 und dem Gebäude in der Prenzlauer Str. 30 wird der Kreisverband zumindest teilweise mit einem Bausparvorsorgevertrag entgegenwirken.
Zu den Geschäftspartnern des Kreisverbandes gehören nach den größten Umsätzen gegliedert hauptsächlich der Landkreis und die Krankenkassen. Ein Adressenausfallrisiko spielt insofern eine untergeordnete Rolle.

Ein Liquiditätsrisiko besteht nur begrenzt. Der Kreisverband war jederzeit zahlungsfähig. Überschüssige Liquidität wurde verzinslich im kurzfristigen Bereich angelegt. Das Marktpreisrisiko dieser Anlagen ist sehr begrenzt.

Motivationsrisiken haben im Personalbereich den größten Einfluss auf den Unternehmenserfolg.
Deshalb sind Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretung regelmäßig im Gespräch, Arbeitsbedingungen und Vergütung zu verbessern. Es werden Themen wie Einsatz der MA, Einhaltung der Arbeitszeiten, Lösung von Teamkonflikten und eine möglichst ausgewogene Arbeitsbelastung regelmäßig besprochen.

Unter den Personalrisiken ist das Engpassrisiko zurzeit nur in den Sozialstationen gegeben für die Qualifikationsstufe einer Pflegefachkraft. In den Bereichen der Kindertagesförderung und im Rettungsdienst bilden wir Nachwuchskräfte für unseren Kreisverband aus.

Ende 2023 war die Qualifikation der Nachwuchskräfte für die Leitung des Pflegedienstes abgeschlossen. Im Bereich der Pflegehelfer erfolgen regelmäßig Weiterbildungen. Engpässe entstehen vorübergehend, wenn Pflegefachkräfte und Erzieher in den Ruhestand gehen oder längerfristig erkranken.

Die Vergütung wurde tariflich gebundenen Arbeitgebern in der Region angeglichen.

Risikobehaftet ist die Neuvermietung der 34 Wohneinheiten im Betreuten Wohnen sowie die Anschlussvermietung in den Senioren- bzw. Dementen-Wohngemeinschaften. Auf Mietkaution hat der Kreisverband in Bezug auf das betreute Klientel verzichtet. Mietausfälle gab es nicht.
Während wir beim Betreuten Wohnen von einem nur begrenzten Leerstandrisiko ausgehen, die Vermietungsquote beträgt 100% und eine Warteliste wird geführt, haben Beendigungen des Mietverhältnisses in den Wohngemeinschaften eine doppelte negative Auswirkung auf das Betriebsergebnis des Kreisverbandes. Einerseits ist die Deckung von Abschreibungen, Zinsen und Bewirtschaftungskosten unter Umständen nicht mehr gegeben, andererseits lassen sich verminderte Zahlungen der Kassen für Pflegesachleistungen und der Bewohner für Eigenbeiträge und Betreuungsleistungen nur mit Zeitverzögerung und nicht immer in voller Höhe in Personalmaßnahmen umsetzen.

Bei der Neuvergabe der Wohnungen an Pflegebedürftige können zusätzlich Verschiebungen in den Pflegegraden je Wohngemeinschaft entstehen, die ebenfalls die Einnahmen verringern. Vermehrt kommt es in den Wohngemeinschaften zu Leerstandsquoten in Höhe von 10-15%. Trotz steigendem Pflegebedarf in der alternden Bevölkerung können die Pflegepatienten immer häufiger die erhöhten
Eigenbeiträge nicht mehr aus ihren Renten begleichen.

Ein für unseren Kreisverband negativer Ausgang des Ausschreibungsverfahren zum Rettungsdienst in 2024 würde die Ertragslage ab 2025 deutlich verschlechtern. Anpassungen hinsichtlich der dann noch wirtschaftlichen Verwaltungspersonalstruktur und Gebäudenutzung lassen sich nur zeitlich verzögert umsetzen. Ein möglicher Betriebsübergang nach § 613a BGB ermöglicht den Widerspruch einzelner  Mitarbeiter zum Übergang auf den neuen Arbeitnehmer und birgt Abfindungsrisiken für den Kreisverband. Der Umgang mit Preissteigerungsrisiken für die Zukunft ist noch nicht geklärt.

Im Frühjahr 2023 scheiterten die Verhandlungen zwischen den Krankenkassen und der LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege für die HKP. Gegen die von einer unabhängigen Schiedsperson im November 2023 festgelegte neue Vergütungsregelung haben die Kassen im Dezember 2023 geklagt. Damit besteht weiter Unsicherheit bei der Finanzierung des Pflegefachpersonals im ambulanten Pflegedienst. Auch die Verhandlungen für 2024 sind gescheitert. Ein Schiedsverfahren beginnt voraussichtlich Mitte des Jahres.

5.3 Vermögens- und Finanzlage

Die Analyse der Vermögensstruktur zeigt keine wesentlichen Veränderungen.

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen erhöhten sich um 205 TEUR zum Vorjahr. Der größte Bauabschnitt war Ende 2022 beendet.

Die langfristigen Verbindlichkeiten für die Finanzierung des 2. Bauabschnittes in der Prenzlauer Straße verringerten sich neben den kreditvertraglichen Tilgungsraten durch die Zuschüsse der KfW in Höhe von 612.000 Euro. Dadurch kann eine verbesserte EK-Quote ausgewiesen werden.

Bei der Gegenüberstellung kurzfristig verfügbarer Mittel und kurzfristig erforderlicher Mittel ergibt sich ein deutlicher Liquiditätsüberschuss. Die Zahlungsfähigkeit des Kreisverbandes war jederzeit gegeben.

Das Vereinsvermögen kann im Berichtsjahr durch Rücklagendotierung weiter erhöht werden. Das gestiegene Eigenkapital reicht zur Deckung zukünftiger Risiken und erhöht die Insolvenzsicherheit des Kreisverbandes insgesamt.

5.4 Umsätze und Ertragslage

Im Berichtsjahr konnte der Kreisverband Uecker-Randow e.V. seine Umsätze weiter ausbauen. Die Erträge aus den Zweckbetrieben stiegen um rd. 2,2 Mio. Euro zum Vorjahr. Hauptanteil hatten die Bereiche Rettungsdienst und Kindertagesstätten.

Bei den Aufwendungen stiegen am deutlichsten die Personalaufwendungen. Sie sind Ausdruck der Angleichung an die Tarife des Öffentlichen Dienstes und an regionale Durchschnittstarife der tarifgebundenen Arbeitgeber der Region.

Das ordentliche Betriebsergebnis erreichte nicht ganz den Vorjahreswert.

Berücksichtigt im Ergebnis für 2023 sind die voraussichtlichen Verbindlichkeiten zur Sanierung des Gebäudes in der Oskar-Picht-Straße 61. Die Kosten für die Trockenlegung und Abdichtung des Gebäudes wurden mit ca. 75 TEUR veranschlagt und buchhalterisch berücksichtigt.

Die interne Kontrolle der gesamten korrigierten Abrechnungen der Krankenkassen aus den in 2023 erbrachten HKP-Leistungen ist noch nicht abgeschlossen. Hier wurden pauschal Abschläge gebildet.

In 2024 erfolgt die Ausschreibung des Rettungsdienstes. Verfahrensweise und Zeitplan sind noch nicht bekannt. Für die betriebswirtschaftliche Beratung und vergaberechtliche Beratung muss der Kreisverband Hilfe externer Beratungsgesellschaften in Anspruch nehmen. Die voraussichtlichen
Verbindlichkeiten werden sich auf ca. 50 TEUR belaufen.

Nach der Ergebnisvorschaurechnung aus dem 1. Quartal 2024 wird der Kreisverband das Geschäftsjahr 2024 wieder mit einem positiven Ergebnis abschließen.

Trotz hoher Abhängigkeit von öffentlichen Zuwendungen gehen wir weiter davon aus, dass insgesamt ausgeglichene und positive Ergebnisbeiträge in der Zukunft erreicht werden. In den jährlichen Kostenverhandlungen werden Sach- und Personalkosten regelmäßig angepasst und eingefordert.

6. Personalstruktur/Organigramm

Anzahl der hauptberuflichen Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnen: 357
davon Honorarkräfte: 1
davon geringfügig Beschäftigten: 21
davon Auszubildende: 15
der Freiwilligendienstleistenden: 0
der ehrenamtlichen Mitarbeiter 278

 

3. Gewinn- und Verlustrechnung 2023

Mittelherkunft
Erträge aus Beiträgen, Sammlungen und Spenden 80.000
Zuwendungen zur Deckung eigener Verwaltungsaufwendungen 431.700
Erträge aus Zweckbetrieben 20.718.400
Erträge aus der Vermögensverwaltung 792.600
Erträge aus der Auflösung von Sonderposten, aus zweck- gebundenen Spenden und Zuschüssen 58.200
Übrige 53.800
22.134.700
Mittelverwendung
Aufwendungen für Waren, Materialien und Leistungen 1.589.900
Personalaufwand 16.933.100
Abschreibungen auf Anlagevermögen 632.400
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 96.600
Sonstige Aufwendungen 2.492.300
21.744.300
Außerordentliche Erträge 250.400
Außerordentliche Aufwendungen 19.400
Sonstige Steuern 4.300
Jahresüberschuss 617.000
Gewinnvortrag 4.300
Einstellung in die freien Rücklagen 87.800
Einstellung in zweckgebundene Rücklagen 530.000
Bilanzgewinn 3.600

8. Vermögenslage 2023

Aktiva
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände 21.000
Sachanlagen 12.868.400
Abschreibungen auf Anlagevermögen 12.889.400
Umlaufvermögen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.022.800
Sonstige Vermögensgegenstände 689.700
Liquide Mittel 3.463.500
5.176.000
18.065.400
Passiva
Eigenkapital
Vereinsvermögen 4.198.800
Gewinnrücklagen 4.538.800
Sonderposten aus zweckgebundenen Spenden und Zuschüssen 1.396.800
Bilanzgewinn 3.600
10.138.000
Rückstellungen 292.400
Verbindlichkeiten 7.635.000
17.909.300

9. Finanzlage

Liquidität zum Bilanzstichtag 2022
kurzfristig verfügbare Mittel
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.022.800
2. sonstige Vermögensgegenstände
3. liquide Mittel 3.463.500
kurzfristig erforderliche Mittel
1. Verbindlichkeiten gegenüber KI 491.900
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
3. Verbindlichkeiten gegenüber dem Landesverband
4. sonstige Verbindlichkeiten 837.200
Liquiditätsüberschuss 3.613.700

10. Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung haben wir dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 (Anlagen 1 bis 3) und dem Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023 (Anlage 4) des Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Uecker-Randow e.V. , Pasewalk, unter dem Datum vom 27. Mai 2024 folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt, der hier wiedergegeben wird:

„BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An den Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Uecker-Randow e.V., Pasewalk

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss des Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Uecker-Randow e.V., Pasewalk, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft.

Darüber hinaus haben wir den Lagebericht des Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Uecker-Randow e.V., Pasewalk, für das  Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den
    deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und
    vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
    ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und
    Finanzlage des Vereins zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das
    Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und
  • vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage
    des Vereins. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit
    dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt
    die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Kiel, 27. Mai 2024

Niesmann & Hoffmann GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

11. Mitgliedsverband: DRK-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (hier Übersicht der 14 Kreisverbände)

Das Deutsche Rote Kreuz in Deutschland ist föderal strukturiert. Der Zentralverband ist der Bundesverband, Deutsches Rotes Kreuz e.V.

Seine Mitglieder sind die 19 Landesverbände und der Verband der Schwesternschaften. Zu den 19 Landesverbänden gehört der DRK- Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Zum DRK-Landesverband gehören die oben dargestellten 14 Kreisverbände. Einer davon ist der DRK Kreisverband Uecker-Randow e.V.

12. Zuwendungen

Die jährlichen Zuwendungen des Landkreises Vorpommern-Greifswald übersteigen zehn Prozent unserer gesamten Jahreseinnahmen.(Rettungsdienst 44%)

Stand: April 2024